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Sizilien  –  Sonneninsel im Mittelmeer…

… seit 1000 Jahren Anziehungspunkt für wintermüde Nordeuropäer.
Sonneninsel zwischen Bergen und Meer.
Mit viel Natur und noch viel mehr Kultur.
Insel aber auch voller Brüche und Klischees.

Über Sizilien ist schon viel geschrieben worden:

  • Es beginnt bereits in der Antike,
  • geht über die Erlebnis­berichte reicher Adeliger aus dem Norden – Goethes Satz
    „Daß ich Sizilien gesehen habe, ist mir ein unzer­störlicher Schatz auf mein ganzes Leben“
    ist ein vielzitiertes Beispiel dafür
  • und endet bei aktuellen Arbeiten über das Ende der sizilianischen Mafia.

Hinzu kommen Reiseführer mit unterschiedlichen Schwerpunkten und für jeden Geschmack – heutzutage auch in Form eines Videos:

Sizilien verstehen ist eine Sammlung von Artikeln, die einige, teils eher ungewöhnliche Aspekte Siziliens näher betrachtet. Dabei geht es z.B. um kleinere Städte, die kein Reiseführer beschreibt, die aber allemal einen Ausflug wert sind. Andere Artikel widmen sich herausragenden Persönlichkeiten, die ausserhalb Siziliens kaum bekannt sind.

Ergänzt werden diese „Verstehen-Artikel“ durch praktische Tipps für einen Sizilien-Urlaub. Diese reichen von der Nutzung der italienischen Bahn Trenitalia bis hin zum Schutz gegen Mücken.

Durch einen Klick auf die Links rechts gelangen Sie zu den entsprech­enden Kapiteln.

Veröffentlicht am:  10. Dezember 2011

Letzte Änderung:  17. Dezember 2019

Autorin:  Britta Bohn

 

Während sich sämtliche anderen Kapitel auf spezielle Aspekte Siziliens – wie z.B. die Städte – konzentrieren, finden Sie hier Artikel, die sich eher mit Sizilien als Ganzem beschäftigen. Dabei geht es um die Geschichte der Insel, ihrer Geologie, ihrer Küche und vor allen Dingen den vielen Klischees, die ihr anhängen. Hier sind wir bei einem Anliegen, das sich wie ein roter Faden durch die ganze Artikelsammlung zieht: sie hätte statt „Sizilien verstehen“ auch „Sizilien – Information statt Klischee“ heissen können.

Sizilien jenseits der Klischees

Die unbekannten Seiten von Sizilien

Kaum eine andere Region Europas ist derart hartnäckig mit Klischees besetzt wie Sizilien. Die hartnäckigsten von allen drehen sich natürlich um die Mafia – und das kommt tatsächlich nicht von ungefähr.

Heute aber ist Sizilien die Region Europas, in der am erfolgreichsten gegen die Mafia vorgegangen wird. Es verhält sich fast wie mit ehemaligen Rauchern, die zu strengen Nichtrauchern geworden sind.

Ein weiteres Klischee ist die Verbindung von Sizilien mit „alt“. Griechische Tempel, sizilianischer Barock und der beliebte Bezug auf Goethes Reise durch Sizilien lassen ein solches Bild ganz unvermeidlich entstehen. Und auch das ist natürlich nicht falsch. Es verdeckt nur die modernen Seiten Siziliens. Wußten Sie z.B., daß Palermo eine der Jazz-Hochburgen Italiens ist?

Über diese und weitere ungewöhnliche Seiten Siziliens berichtet dieser Artikel:

Die Geschichte Siziliens

Ein kurzer Blick auf eine lange Geschichte

Urlauber aus Nordeuropa suchen in Sizilien natürlich zuersteinmal Sonne und Meer. Immer mehr von ihnen entdecken Sizilien auch als perfekten Ort zum Über­wintern, bleiben also mehrere Monate. Ist ersteinmal genügend Sonne getankt, wächst die Neugier auf das Gastland:
„Wieso gibt es auf Sizilien so viele große griechische Tempel?“
„Warum ist die Mafia gerade in Sizilien entstanden?“

„Ist die sizilianische Vesper eine Spezialität der sizilianischen Küche?“
„Warum ist (abgesehen vom Verwöhnen sonnenhungriger Nordeuropäer) die sizilianische Wirtschaft eine der schwächsten Europas?“
Als Antwort auf diese und ähnliche Frage bekommt man meistens pauschal die Antwort: „Wegen der vielen Erorberer, unter denen Sizilien zu leiden hatte!“

Daß die Dinge nicht ganz so einfach sind, zeigt dieser Artikel über die sizilianische Geschichte:

Sizilianische Küche

Die bodenständigste und abwechslungsreichste mediterrane Küche

Die mediterrane Küche hat allgemein einen sehr guten Ruf. Ihre Protagonisten sind Olivenöl, frisches Gemüse, Fisch, Pasta und natürlich Rotwein.

Aber das Mittelmeer ist groß und Tummelplatz vieler Völker und Kulturen. Nicht wenige von ihnen haben sich im Verlauf der letzten 3000 Jahre auf Sizilien herumgetrieben. Es wundert also nicht, daß die sizilianische Küche als die vielseitigste aller medi­terranen Küchen gilt.

Ihre Grundzüge beschreibt der folgende Artikel. Er gibt ausserdem Hinweise auf verschiedene Rezepte der sizilianischen Küche:

Berge und Meer

Oder wie das Salz nach Sizilien kam

„Berge und Meer“ – das erinnert natürlich allgemein an einen abwechslungsreichen Urlaub und trifft damit auf Sizilien besonders zu. Kaum irgendwo sonst in Europa liegen Berge und Meer so nahe beieinander.

Kein Wunder, denn eigentlich ist Sizilien insgesamt „nur“ ein Berg, dessen Spitze aus dem Meer ragt. Vor 5 Millionen Jahren war das besonders offensichtlich. Damals war das gesamte Wasser des Mittelmeers schlicht verdunstet.

An seine Stelle trat eine riesige Salzwüste. Sizilien war damals also in gewisser Weise auch eine Insel – ein grüne nämlich. Aber dann kam eines Tages das Wasser zurück.

Welche unvorstellbare Katastrophe damit verbunden war beschreibt dieser Artikel:

 

Machen Menschen Geschichte oder macht die Geschichte Menschen? Wahrscheinlich ist beides unent­flechtbar miteinander verwoben. Die folgenden Artikel gehen trotzdem der Einfachheit halber von ersterem aus. Die Artikel beschreiben daher Persönlichkeiten, die auf sehr unterschiedliche Weise für die jüngere Geschich­te Siziliens stehen. Diese ist – oder besser war – insbesondere vom Treiben der sizilianischen Mafia geprägt. Kein Wunder also, daß sich dieses auch in der Auswahl der Persönlichkeiten widerspiegelt.

Archimedes

Die Geheimnisse eines sizilianischen Genies

Es ist tatsächlich wahr – Archimedes war Sizilianer! Er lebte von ca. 290 bis 212 v. Chr. in Syrakus, im Osten Siziliens. Sizilien gehörte war damals ein wichtiger Teil des antiken Griechenlands und Syrakus eine der schönsten und mächtigsten Städte der Welt.

Archimedes ist wohl vielen aus der Schule als derjenige bekannt, der erklären konnte, warum Gegenstände schwimmen oder untergehen. Einige mögen ihn auch noch mit der Hebelwirkung oder der archimedischen Schraube (rechts auf der Briefmarke dargestellt) in Verbindung bringen.

Heute weiss man, daß Archimedes bereits Methoden der Analysis nutzte, mathematische Werkzeuge also, deren Erfindung man eigentlich erst Descartes, Newton und Leibniz zugerechnet hatte.

Dieser Artikel beschreibt einige der bekannten Ideen von Archimedes und wie man seinen Geheimnissen kürzlich auf die Spur kam:

Emanuele Notarbartolo

Konservativer sizilianischer Reformer und Gegenentwurf zum ‚Leoparden‘

Die sizilianische Aristokratie hat sich in der langen und wechselvollen Geschichte Siziliens nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Eine der wenigen Ausnahmen davon war Emanuele Notarbartolo (1834 – 1893).

Er bekleidete verschiedene politische und wirtschaft­liche Ämter, vom Bürgermeister Palermos bis zum Chef der Banco di Sicilia. Dabei zog sich eines wie
ein roter Faden durch alle Aktivitäten von Emanuele Notarbartolo:

Der Kampf gegen Korruption und Schlamperei. Er trat damit vielen einflußreichen Mitgliedern der Elite Siziliens – und das hieß damals vor allen Dingen der Mafia – kräftig auf die Füße. So kräftig, daß man ihn umbrachte. Emanuele Notarbartolo gilt als erstes prominentes Opfer der sizilianischen Mafia.

Dieser Artikel beschreibt seine Ideen und wie er sie in die Praxis umsetzte:

Giovanni Falcone

Entdeckungsreise zu den Wirkungsstätten des bekannten Mafia-Jägers in Palermo

„Alles, was von Menschen gemacht wird, hat einen Anfang und wird auch ein Ende haben.“ In einem Interview beschrieb der wohl bekannteste Richter Italiens, Giovanni Falcone (1939 – 1992), seine Sicht auf die sizilianische Mafia. Er betrachtete sie also nicht, wie viele Zeitgenossen, als „naturgegeben“.

Im Gegenteil: Giovianni Falcone und seinem Schul­freund und Richter-Kollegen Paolo Borsellino gelang etwas Unerhörtes:

Nach langer Vorarbeit brachten sie 1986 in einem einzigen großen Prozess fast 400 Mafiosi hinter schwe­dische Gardinen. Sie haben damit dem Ende der Mafia den Anfang bereitet.

Dieser Artikel beschreibt einige Stationen des Lebens von Giovanni Falcone in Palermo:

Giuseppe Todaro

Wie sich ein Unternehmer gegen die sizilianische Mafia wehrt

Trotz aller Erfolge von Falcone und Borsellino und all ihren Nachfolgern ist die sizilianische Mafia noch nicht ganz verschwunden. Besonders auf lokaler Ebene gibt es nach wie vor die schlechte alte Tradition der Schutz­geld-Erpressung.

Das italienische Wort „pizzo“ (Spitze) suggeriert verniedlichend, es handle sich einfach um eine
„zweite Steuer“.

Giuseppe Todaro, ein mittelständischer Unternehmer aus Palermo, beschreibt in einem Interview was Schutzgeld-Erpressung wirklich bedeutet und wie er sich mittlerweile erfolgreich dagegen wehrt.

Der folgende Artikel übersetzt und kommentiert dieses Interview:

Michele Aiello

Oder der Versuch, das Gesundheitswesen auf Sizilien in die Hände der Mafia zu bringen

Fast alle Persönlichkeiten in dieser Reihe arbeiten oder arbeiteten für ein „besseres Sizilien“. Michele Aiello ist eine Ausnahme. Sein Fall ist ein Musterbeispiel für die neue, die sogenannte „Weiße Mafia“.

Ihr Instrument ist nicht mehr die Maschinenpistole, sondern das Internet. Eine Ihrer Einnahmequellen ist die Veruntreuung öffentlicher Gelder. Das kennen wir natürlich überall auf der Welt. In Sizilien ist dieses Unwesen vielleicht nur noch ein wenig verbreiteter.

Wie genau die „Tricks“ von Michele Aiello funktionierten und wie man ihm auf die Schliche kam beschreibt dieser Artikel:

 

Städte

Wer an sizilianische Städte denkt, dem fällt natürlich zuerst einmal Palermo ein. Dann folgen wahrscheinlich Catania wegen des großen Flughafens, Taormina als Touristen-Hochburg und Syrakus und Agrigento wegen ihrer griechischen Vergangenheit. All diese Städte sind in vielen Reiseführern und darüber hinaus ausführlich beschrieben. Die folgenden Artikel beschreiben daher kleinere und mittlere sizilianische Städte – echte Geheimtipps also.

Agrigento – Hotspot des antiken Griechenland

Tempel, Krimis, Schlammvulkane

Wer Agrigento sagt, meint meist das UNESCO Weltkul­turerbe „Tal der Tempel“. Das ist auch gar nicht einmal so falsch. Hier trifft man nämlich auf einige der weltweit am besten erhaltenen griechischen Tempel.

Agrigento ist damit das steinernde Symbol für die antiken griechischen Wurzeln Siziliens. So, wie der Sizilianer Archimedes dessen lebendes Symbol ist. Dieser Fokus auf das antike Griechenland hat aber auch einen entscheidenden Nachteil:

Er blendet die vielen anderen interessanten Dinge aus, die Stadt und Provinz Agrigento zu bieten haben. Dem soll der folgende Artikel abhelfen:

Altavilla Milicia

Der Geheimtipp für den Urlaub an der Nordwestküste von Sizilien

Der markanteste Punkt nahezu aller sizilianischen Kleinstädte ist die Piazza. Hier oder wenigsten in der Nähe steht die zentrale Kirche des Ortes, das Rathaus und die eine oder andere Bar (sie wir weiter unten ausführlich beschrieben).

In Altavilla Milicia ist das auch so. Mit einer Ausnahme: Die Piazza von Altavilla Milicia bietet einen imposanten Panoramablick über das Meer und die Berge des na­hen Naturschutzgebietes „Pizzo Cane, Pizzo Trigna e Grotta Mazzamuto“.

Warum das so ist und welche anderen Kleinode sich in Altavilla Milicia verbergen zeigt dieser Artikel:

Bagheria – Die Stadt der Villen

Die Wiedergeburt einer geschundenen sizilianischen Stadt

Im 17. und 18. Jahrhundert war Bagheria ein Ensemble riesiger Barock-Villen, die inmitten wunderschöner, riesiger mediterraner Gärten standen. Einige sehr reiche sizilianische Aristokraten ergänzten ihre Stadtvillen in Palermo mit einer solchen „Sommer­frische“.

Das ganze war derart imposant, daß Bagheria bereits damals schnell international bekannt wurde.

So beschrieb z.B. Goethe in seiner „Italienische Reise“ die wegen ihrer seltsamen Figuren besonders auffällige Villa Palagonia.

Mit dem Niedergang der sizilianischen Aristokratie und dem Aufstieg der Mafia im 19. Jahrhundert veränderte die Stadt ihren Charakter radikal. Auch heute sieht man die Spuren dieser beiden extremen Einflüsse noch deutlich – zum Teil sogar in direkter Nachbarschaft.

Bagheria wurde so also ein Brennglas der Geschichte Siziliens. Dieser Artikel beschreibt, wie das heutige Bagheria mit dieser Geschichte umgeht:

Cefalù

Langer Strand an alter Stadt

Wer sich nicht zwischen einem Urlaub am Meer oder in den Bergen entscheiden kann findet in Cefalu die per­fekte Verbindung: Die Stadt ist international bekannt für ihren langen Sandstrand und gleichzeitig auch für ihren 300m hohen Hausberg.

Der Weg hinauf ist gut ausgebaut, bedarf also keiner alpinen Akrobatik. Oben erwarten den Aufsteiger der Tempel der Diana, Reste einer normannischen Burg und ein atemberaubender Blick auf das Meer und die Madonien.

Letztere sind ein riesiges Naturschutzgebiet direkt vor der Haustür Cefalùs. Die Berge der Madonien sind allerdings ein wenig höher als der Hausberg. Sie erreichen 2000m und sind im Winter sogar ein Skigebiet. Im Sommer bieten sie enorm viel Raum für Wanderungen.

Ein Grund mehr, genau hier Urlaub zu machen. Weitere Informationen zur Stadt finden Sie in diesem Artikel:

Corleone – Im Namen des Paten

Auf den Spuren der Mafia und ihrer Gegner

Don Vito Corleone – im Film „Der Pate“ gespielt durch Marlon Brando – ist der wohl bekannteste Mafiaboss der Welt. Die Vorlage für diesen Film lieferte der gleichnamige Roman von Mario Puzo.

Seine Romanfigur wurde als Vito Andolini in die sizilianische Kleinstadt Corleone hineingeboren. Vito wanderte in die USA aus und erhielt den Nachnamen Corleone durch eine Verwechslung eines Einwande­rungsbeamten.

Soweit die Fiktion. Die sizilianische Kleinstadt Corleone allerdings – sie gibt es wirklich. Und es ist auch keines­wegs Zufall, daß Mario Puzo sie zum Ausgangspunkt seines Romans machte:

Corleone war in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg die Mafia-Hochburg Siziliens. Die lokalen Paten hatten sich in blutigen Bandenkriegen die Vorherrschaft über ganz Sizilien erkämpft. Ein Phyrrussieg, wie man heute weiss. Die Brutalität der „Corleonesi“ und eine geschickte Kronzeugenregelung ließen viele Mafiosi zu den Ermittlern „überlaufen“.

Die Ära der „Corleonesi“ endete endgültig am 11. April 2006. An diesem denkwürdigen Tag ging den Mafia-Jägern Bernardo Provenzano ins Netz. Er war der letzte Pate der Corleonesi.

Das heutige Corleone weiss geschickt mit seinem zweifelhaften Ruhm umzugehen. Es spielt schlicht mit „Dem Paten“. Ein Beispiel dafür zeigt das Bild oben rechts. Dieser Ausschnitt aus dem Film ziert den Eingang der Bar an der zentralen Piazza Garibaldi. Er zeigt Michael Corleone (Al Pacino) bei einem Besuch in Sizilien. Und – welch seltsamer Zufall – Al Pacinos Großeltern mütterlicherseits stammen aus Corleone.

Es wundert also nicht, daß Corleone ein Touristenmagnet ist. Wer als Individualtourist nach Corleone kommt, sollte sich allerdings ein wenig vorbereiten. Offensichtlich sind nämlich nur die Pate-Devotionalien. Die Spuren der „echten“ Mafia sind es keineswegs.

Deutlich präsenter ist die traditionell in Corleone sehr starke Antimafia. Aber auch auf sie lohnt es sich ein wenig vorzubreiten. Dabei hilft dieser Artikel:

Palermo entdecken

Annäherung an eine schwierige Stadt

Nein – dieser Artikel beschreibt nicht die bekannten Sehenswürdigkeiten von Palermo! Wozu auch: jeder Sizilien-Reiseführer präsentiert sie ja zum x-ten Mal – sonst wären sie ja nicht „bekannt“.

Fragt man die Nutzer dieser Reiseführer nach ihrem Eindruck von Palermo, kommen die Antworten meist recht verhalten. Dabei sind die Reisführer an sich eigentlich sehr gut.

Wo also liegt das Problem? Es ist Palermo selber! Oder besser gesagt die Stadtteile, in denen die Touristen sich überlicherweise tummeln. Die haben nämlich schon einige hundert Jahre auf dem Buckel.

Für die damaligen Stadtplaner waren Straßen das, was heute Gehwege sind – es gab ja fast nur Fußgänger und ein paar wenige Pferdekutschen. Heute teilen sich Fußgänger dieselben alten Gassen mit Autos und Rollern. Kein Wunder also, daß Touristen Palermo als „hektisch“ empfinden.

Schade – denn es geht auch ganz anders. Wie, das zeigt der folgende Artikel:

Santa Flavia

Sizilianische Kleinstadt mit phönizischen Wurzeln

Santa Flavia ist einer der beliebtesten Urlaubsorte im Großraum Palermo. Kein Wunder, bietet es doch den Charme einer ruhigen sizilianischen Kleinstadt.

Gleichzeitig sind es von dem zentral gelegenen Bahn­hof mit der Trenitalia nur 15 min bis in die Innenstadt von Palermo. Zu allem Überfluß liegt Santa Flavia auch noch direkt am Meer. Dieses war sicherlich auch einer der Gründe dafür, daß sich hier schon die alten Phönizier niedergelassen hatten.

Ihnen folgten die alten Griechen. Diese fühlten sich hier so wohl, daß sie gleich eine ganze Stadt aus dem Boden stampften – Solunto. Von ihr wird im nächsten Artikel die Rede sein.

Weitere spannende Geschichten über Santa Flavia finden Sie in diesem Artikel:

Solunto

Auf den Spuren des antiken Griechenlands in Sizilien

Von ca. 700 bis 200 v. Chr. war Sizilien griechisch. Die alten Griechen betrachteten Sizilien aber nicht als Kolonie zum Ausplündern. Sizilien war viel mehr ein vollwertiger Teil des Mutterlandes.

Dieses ist einer der Gründe für die überraschend vielen großen griechischen Tempel auf Sizilien. Sie sind zum Teil besser erhalten, als diejenigen im heutigen Grie­chenland. Kein Wunder, daß sie einer der Grundpfeiler des sizilianischen Tourismus sind.

Ein anderes Zeugnis der Antike ist Solunto, die einzige griechische Stadt, deren Grundmauern und Straßen vollständig erhalten sind. Kein modernes Gebäude, keine Straße, nicht einmal ein Trampelpfad stört die alte Stadtstruktur.

Dieser Artikel beschreibt warum das so ist und welche spannenden Dinge die Archäologen über Solunto herausgefunden haben:

Trapani

Sizilianische Stadt mit Copacabana

Trapani hat nicht nur eine Copacabana, sondern ei­gentlich sogar zwei. Man nennt Trapani daher auch „Stadt zwischen zwei Meeren“. Der Grund dafür ist die Altstadt, die wie eine Sichel in das Mittelmeer ragt.

Und da wären wir auch schon bei der Ursprung des Namens „Trapani“: Er ist eine Abwandlung von „Drepanon“, dem griechischen Namen für Sichel. Das Meer bedeutet für Trapani aber nicht nur Schiffe, Fisch und Badegäste. Der Grund dafür ist die Altstadt, die wie eine Sichel in das Mittelmeer ragt.

Trapani ist auch bekannt für die jahrhundertelange Tradition bei der Gewinnung von Meersalz. Dieses „Weisse Gold“ hat die Stadt einst reich gemacht – bis die industrielle Massenproduktion Salz zu Schüttgut machte.

Wovon Trapani heute lebt, beschreibt dieser Artikel:

 

Filme

Filme und Sizilien? Wer denkt da nicht zuersteinmal an „Der Pate“? Kein Wunder, ist doch die Mafia ein ur-sizilianisches Motiv. Und im Mittelpunkt des Films steht dann noch ein Mafia-Clan mit dem Namen „Corleone“ – einer der ehemaligen Hochburgen der echten sizilianischen Mafia.

In der Hitliste der bekanntesten Sizilien-Filme folgt auf den Paten „Der Leopard“. Ursache dafür ist vermutlich eher die Star-Besetzung als die Story – jedenfalls für deutschsprachige Zuschauer. Um sie zu verstehen, benötigt man ein wenig Hintergrund zur sizilianischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Über beide Filme wurde bereits genug geschrieben. Im Mittelpunkt der folgenden Artikel stehen daher unbekanntere Filme.

Baaria – Eine Reise zu den Wurzeln

Ein etwas anderer Blick auf den Film

Baaria ist der sizilianische Name der Stadt Bagheria. Hier wuchs der Regisseur und Oscar-Preisträger Giuseppe Tornatore auf. Der Film ist also eine Hommage an seine Heimatstadt. Darin beschreibt Tornatore, beginnend etwas 1920, die Geschichte
einer Familie über drei Generationen hinweg.

Giuseppe Tornatore hat besonderen Wert auf die Rekonstruktion der Original-Schauplätze gelegt.

Dabei halfen ihm viele Bürger mit alten Fotos. Für alle Zuschauer, die Bagheria kennen – insbesondere natürlich deren Bürger – ist Baaria sehr unterhaltsam. Alle anderen werden sich mit dem Film vermutlich ein wenig schwer tun.

Daher sei dieser Artikel zur Vorbereitung empfohlen:

 

Betrachtet man die Mafia vor dem Hintergrund der langen Geschichte Siziliens, nimmt sie doch stark an Bedeutung ab – zumal sie sich bereits seit ca. 30 Jahren im Niedergang befindet. Die jüngere Geschichte Siziliens ist dagegen stark durch die Mafia geprägt. Und obwohl sie ihren Zenit längst überschritten hat, ist sie in einigen wenigen Dingen des sizilianischen Alltags auch heute noch präsent.

Ein typisches Beispiel ist die Schutzgeld-Erpressung. Dieses Ärgernis ist auf lokaler Ebene nach wie vor verbreitet. Glücklicherweise regt sich aber mittlerweile dagegen ein intensiver ziviler Widerstand. Und dieses ist tatsächlich entscheidend denn in Sizilien sind Mafia und Schutzgeld-Erpressung eng mit der Kultur verwoben. Und die kann man nicht einfach ins Gefängnis stecken. Sie ändert sich nur mit den Bürgern. Die folgenden Artikel beschreiben den Stand der Dinge.

Mafia – Wie sie in Sizilien zu verschwinden beginnt

Ein etwas anderer Blick auf die Mafia

Die nach wie vor weit verbreiteten Schutzgeld-Erpres­sungen sind das letzte Übel der „traditionellen“ sizi­lianischen Mafia.

Aber auch wenn dieses Übel verschwunden sein wird – und das könnte schneller passieren, als einige Herrschaften vermuten – so werden doch die Nachwirkungen der Mafia in Sizilien noch lange
spürbar sein.

Der Grund hierfür: Die Mafia ist nicht einfach nur eine kriminelle Organisation, sondern ein Teil der sizili­anischen Kultur. Tatsächlich ist es für ein Mitglied der Mafia eine Beleidigung als „Krimineller“ bezeichnet zu werden. Und auch die Begriffe „Ehrenwerte Gesellschaft“ oder „Ehrenmänner“ sind nicht zynisch, sondern ernst gemeint.

Dieses zu beachten war einer der Voraussetzungen für den Erfolg der bekannten Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Sie haben zum einen ihre Verhöre darauf ausgerichtet und zum anderen durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit die Kultur der Mafia erklärt.

Dieser Artikel zeigt an einigen alltäglichen Beispielen, wie sehr sich genau diese Kultur im Wandel befindet:

Mit Video-Clips gegen die sizilianische Mafia

Wie die Mafia beim Italienisch lernen hilft

Ein typisches Kennzeichen der „traditionellen“ sizi­lianischen Mafia war ihre pyramidenförmige Organi­sation. Der obere Teil dieser Pyramide wurde „cupola“ (Kuppel) genannt. Diese ist unter dem starken Er­mittlungsdruck der Mafia-Jäger im Laufe der letzten 30 Jahre zusammengebrochen.

Die Paten von einst sitzen also hinter Gittern und – mindestens genauso wichtig – Besitz im Wert von vielen Milliarden (!) Euro wurde konfisziert.

Die traditionelle sizilianische Mafia „leidet“ daher unter einem erheblichen Einnahmerückgang. Kein Wunder also, daß Sie ihre letzte regelmäßige Einnahmequelle mit Zähnen und Klauen verteidigt: Nach wie vor zahlen in Palermo 80% der Betriebe Schutzgeld. Aber auch in diesem Punkt gerät die alte Mafia stark unter Druck – besonders durch zivilen Widerstand.

Flankiert wird er durch polizeiliche Maßnahmen und Aufklärung. Dieser Artikel beschreibt Videos, die letzterem Ziel dienen. Er transkribiert und übersetzt sie und kann daher als Trainingsmaterial für den Italienisch-Unterricht dienen:

 

Reise

Bekanntlich geht nichts über die eigene Erfahrung. Das gilt natürlich auch für Sizilien. Daher sind die Hintergrund-Artikel oben bereits mit Tipps zur Anreise, Urlaubsorten und Unterkünften gespickt. Glück­licherweise gibt es für all diese Dinge vielfältige und preisgünstige Angebote.

Ist man dann vor Ort, stellen sich einige ganz praktische Fragen. Wie verhalte ich mich z.B. in einer Bar,
dem Mittelpunkt der italienischen Alltagskultur? Da der Umgang miteinander in Sizilien sehr unkompliziert
und pragmatisch ist, gibt es meist auf alle Fragen direkt vor Ort eine Antwort. Trotzdem macht es Sinn, sich auf einige Dinge ein wenig vorzubereiten. Dem dienen die folgenden Artikel.

Die Bar

Ein italienisches Nationalheiligtum

In Bars werden Getränke an hohen Tresen serviert – der Bar eben. Soweit die enzyklopädische Beschrei­bung der Gemeinsamkeiten. Ansonsten hat das, was wir gemeinhin unter „Bar“ verstehen wenig mit italienischen Bars zu tun.

Hier ist das zentrale Getränk kein Alkohol, sondern der Espresso. Und man trinkt ihn auch nicht auf Bar-Hockern sitzend, sondern man am Tresen stehend.

Die italienische Bar ist tagsüber geöffnet, also eher ein Treffpunkt für die Arbeitspause und weniger einer für den Feierabend. Den verbringt man lieber in der Familie.

Die für sonnenhungrige Nordeuropäer verwirrenste Eigenart italienischer Bars ist aber das Bezahlen. Die Kasse ist nämlich vom Tresen abgetrennt und es gilt „erst das Geld und dann die Ware“ – meistens jedenfalls. Man muss also schon vorher wissen was man möchte.

Das Wissen dazu vermittelt dieser Artikel:

Mückenschutz

Was wirklich gegen Mücken hilft

Kleine Wirkung, große Ursache: so klein sie auch sein mögen, Mücken können im sonnigen Sizilien-Urlaub ganz schön nerven. Und dabei ist ihre Anzahl im Vergleich zu anderen Gegenden Europas sogar
recht gering.

Aber bekannterweise kann ja schon ein einziges Exemplar noch tagelang juckende Einstiche verursachen, uns den Schlaf rauben und sogar Krankheiten übertragen.

Den Einfluß des Mückenschutzes auf einen erholsamen Urlaub sollten wir also nicht unterschätzen. Die gute Nachricht schon einmal vorweg: tagaktive Mücken gibt es in Sizilien nur sehr selten. Die Plage setzt daher erst mit der Dämmerung ein. Wir müssen sie uns also auf der Terrasse beim Blick in den Sonnenuntergang und während des Schlafs vom Leibe halten.

Wie das am besten geht, zeigt dieser Artikel:

Trenitalia

Tipps für einen Sizilien-Urlaub mit der italienischen Bahn

Wer den letzten Winkel Siziliens erkunden möchte, kommt tatsächlich nicht um ein Auto herum. Für die große Mehrheit der Sizilien-Reisenden gilt diese Regel allerdings nicht. Ihnen bietet die italienische Bahn Trenitalia genug Zugverbindungen für interessante Ausflüge.

Die entscheidende Voraussetzung ist aber natürlich eine Unterkunft in der Nähe eines Bahnhofs.

Wenn gleichzeitig auch noch das Meer „gleich um die Ecke“ liegt ist die Lage der Unterkunft perfekt. Dann bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie man auch ohne Italienisch-Kenntnisse die optimalen Zugverbindungen herausbekommt.

Dieser Artikel gibt Tipps zur perfekten Unterkunft und zur Nutzung verschiedener Webseiten der Trenitalia (Einzelverbindungen suchen, Kursbuch, Echtzeitverfolgung der gerade laufenden Züge):

Beliebte Urlaubsorte

 

7 Kommentare

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  1. Boris von der Burg

    Guten Tag
    Wir sind Boris von der Burg und Uwe Schwarz, 2 Berufsmusiker, auf dem Weg nach Bagheria. Wir suchen einen Günstigen Platz, wo wir mit unserem kleinen VW-Bus ca. 2 Monate stehen könnten, um Musikaufnahmen zu machen.
    http://boris-von-der-burg.com/

    Liebe Grüsse
    wir danken für jeden Tipp
    Boris von der Burg

    • infantino emilio

      seid ihr noch auf sizilien?
      wir leben seit 15 jahren hier,aber auf der ostseite, nähe catania, platz hätten wir, aber vielleicht könnten wir euch weiterhelfen, da wir auch bei Bagheria leute kennen,
      info@siculolio.ch
      würden uns freuen von euch zu hören

      • Boris von der Burg

        Ja!
        Wir sind noch auf Sizilien und zwar momentan auch in der Nähe von Cattania in San Alfio. Wir sind noch mindestens bis Mitte März auf der Insel und freuen uns neue Menschen kennen zu lernen und natürlich auch neue Konzerte zu spielen.
        Liebe Grüsse
        Boris
        http://www.boris-von-der-burg.com

    • Maria

      Hallo Maria, auf http://www.sizilien-lieben.de/ habe ich mein Ferienhaus gemietet und war durch und durch begeistert =) Vielleicht hilft es ja weiter?
      Liebe Grüße,
      Maria

  2. Peter Barz

    Hi,

    habe diese Webseite gerade gefunden – bin wirklich sehr beeindruckt!

    Mein Anliegen: Ich plane im kommenden Winter im Wohnmobil fuer ein paar Monate Sizilien oekologisch und kulturell zu erkunden. Bin allerdings passionierter Wildcamper – single mit zwei kleinen Hunden (exzellente Warneinheit)!

    Frage: Wie sieht es mit wildcampen aus? Akzeptanz? Sicherheit? Polizeiliche Massnahmen? Zugang zu Frischwasser? Darueber hinaus: Wie ist die Sicherheitslage beim Parken in Staedten/an historischen Anlagen?

    Wuerde mich ueber Antworten und Kontakte sehr freuen!

    Gruesse

    Peter Barz

Antwort